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Hintergrund: VT102 Emulation/Emulators
In der Informatik ist die DEC VT10 und DEC VT102 (die nahezu identisch sind) ein
ziemlich zuverlässiger standardmäßiger Terminaltyp
für den Zugriff auf entfernte Computersysteme.
VT100 und VT102 wurden 1978 von DEC
eingeführt, einem ehemaligen Konkurrenten von IBM und Hersteller von Computerausrüstung und
Großrechnern. Ursprünglich wurde es als eigenständiges
physisches Terminal für die VAX-Großrechner verkauft.
In der Vergangenheit (vor dem PC) war ein Terminal generell ein Gerät mit
einem physischen Bildschirm und einer Tastatur, das den Zweck hatte, auf einen
zentralen Computer zuzugreifen. Das Terminal war mit diesem zentralen
Server verbunden und ermöglichte Benutzern, Daten in den Server einzugeben und
die Ergebnisse zu sehen, die der Server an den Bildschirm des Benutzers zurücksendete.
Vom Prinzip her war das nicht anders als heute ein Web-Browser, nur von der Funktionalität
her wesentlich einfacher, weil nur auf Text basierend.
Daher hatten die Benutzer (im Vergleich zum Zentralcomputer ziemlich kostengünstige)
Terminals auf ihren Schreibtischen, um ihnen gemeinsamen Zugriff auf einen
(für eine Einzelperson unerschwinglich teuren) Zentralcomputer zu bieten,
sog. Time Sharing .
Heute kann ein Programm auf einem PC die Funktionen eines VT102-Terminals
emulieren (simulieren). Eine Software, die dies ermöglicht, wird
als Terminal-Emulator bezeichnet.
Technische Details zu VT102 Escap-Sequenzen
Wie alle Terminaltypen ist auch VT102 ein Standard, der es dem Server ermöglicht,
Text an den Bildschirm des Benutzers zu senden. Durch das Einbetten spezieller
Steuercodes im Text, anstatt den Text einfach von links nach rechts und von
oben nach unten anzuzeigen, ermöglichen diese Codes auch die Steuerung über die
Platzierung und Anzeigeeigenschaften (Position, Farbe usw.) des Textes.
Das VT102-Terminal (oder Emulator) interpretiert Escape-Sequenzen und Steuerzeichen, die vom
ursprünglichen Terminal verwendet werden. Dies ermöglicht eine benutzerfreundliche Oberfläche zum
Zugriff auf entfernte Systeme oder zum Ausführen von textbasierten Programmen und erlaubt es
Legacy-Anwendungen und Systeme weiter zu betreiben, ohne dass ein Hardware Terminal notwendig ist.
Beispielsweise würde der Host, um den Text "This is an error!" mit dem Wort "error" hervorzuheben,
This is an ^[[1merror^[[0m! an das VT100- oder VT102-Terminal senden.
Statt den gesamten Text anzuzeigen, interpretiert das VT100- oder VT102-Terminal
^[[1m und ^[[0m
als Befehle, die ihm mitteilen, den Text zwischen ihnen hervorzuheben.
Das Ergebnis, das dann tatsächlich am Bildschirm angezeigt würde wäre also in etwa:
This is an error!.
Hier ist eine Liste mit einigen VT102 Steuersequenzen:
ESC [ n @ → Insert n (Blank) Character(s)
ESC [ n ; n H → Cursor Position [row;column]
ESC [ n J → Erase in Display ( n= 0/1/2 → below/above/all)
ESC [ n K → Erase in Line ( n= 0/1/2 → left/right/all)
ESC [ n m → Set text attributes ( n= 1 → highlight; n=5 → blink, n= 7 → inverse )
(ESC equals character hex 1B or ^[ )
Eine vollständige Liste von Terminal-Emulationssequenzen für VT102 finden Sie im
VT102 Benutzerhandbuch auf vt100.net.
VT102 Qualitätstest via 'vttest'
Die Qualität eines Terminal-Emulators lässt sich messen, indem man prüft, wie vollständig er
die Terminal-Emulationssequenzen umsetzt (siehe oben) und wie genau er das Verhalten des
ursprünglichen Terminals in Grenzsituationen nachbildet. Das betrifft Situationen, in denen
unerwartete, fehlerhafte oder seltsame Kombinationen von Sequenzen empfangen werden.
Vttest ist eine Anwendung, die dazu dient,
Funktionen von VT102 und verwandten Terminals oder Emulationen wie VT220 oder xterm zu
demonstrieren.
Das Programm wurde ursprünglich im Jahr 1986 von Per Lindberg entwickelt.
ZOC wurde mit dem vttest-Suite getestet,
basierend auf einem Testergebnis,
entwickelt von der Columbia University. Das ZOC-Terminal hat ein ausgezeichnetes Ergebnis
von 105 Punkten erzielt (siehe den
vollständigen Bericht),
was es zu einem der besten in der Branche macht.
ZOC Terminal: Modern VT102 Emulation for Windows and macOS
Heutzutage sind die meisten 'Terminals' nur Software, die auf einem PC läuft.
Viele Standard-
Telnet-Clients bzw
SSH-Clients (wie das
bei Windows standardmäßig mitgelieferte OpenSSH) können auch verwendet werden,
um VT102-Terminals zumindest auf grundlegende Weise zu emulieren. Sie bieten
meist jedoch keine Unterstützung für bestimmte Feinheiten in der Art und Weise,
wie echte VT102-Terminals die eingehenden Daten verarbeiteten. Im Grunde genommen
sind die Grundlagen von VT102 leicht umzusetzen, weshalb sie in den meisten
Terminalprogrammen in gewissem Maße unterstützt werden, aber die Feinheiten
korrekt umzusetzen, ist sehr schwierig.
ZOC hingegen ist anders. Es ermöglicht
Ihnen den Zugriff auf Mainframes über eine Telnet- oder SSL/SSH-Verbindung unter
Verwendung einer sorgfältig erstellten VT102-Emulation. Darüber hinaus
unterstützt ZOC eine Vielzahl anderer Emulationen, die in der Unix-Welt
verwendet werden, wie
xterm,
Wyse,
TN3270,
TN5250, Linux,
QNX,
etc.
Die ZOC Terminalemulation verfügt
darüberhinaus über eine Reihe weiterer nützlicher Funktionen. Er kommt mit
einer modernen, mehrfach tabulierten Benutzeroberfläche und ist hochgradig
konfigurierbar. Darüber hinaus bietet er die üblichen Terminalfunktionen
wie die Neudefinition von Tastenbelegungen und einen Puffer zum Zurückblättern
und einen weiteren zum Anzeigen der exakten übermittelten Daten.
ZOC enthält auch einige sehr fortschrittliche und einzigartige Funktionen,
wie eine leistungsstarke Skriptsprache und die automatische Auslösung von Aktionen
basierend auf empfangenem oder eingegebenem Text. Diese Terminal-Emulationssoftware
unterstützt auch VT102, VT220 und verschiedene Arten von ANSI, sowie Wyse,
TVI und Suns CDE. ZOC bietet außerdem bedeutende Dateiübertragungsprotokolle
wie X-, Y- und Zmodem sowie Kermit und andere. All dies wird in
soliden Implementierungen angeboten, die keine Wünsche offen lassen.